Das Adenom der Nebenschilddrüse ist ein gutartiger Tumor der Nebenschilddrüse. Es handelt sich um eine Volumenvergrößerung der Nebenschilddrüse. Das Adenom entsteht durch neoplastische Proliferation und bestimmt somit das Syndrom des primären Hyperparathyreoidismus, das zu einem Anstieg des Nebenschilddrüsenhormons PTH (auch PHT genannt) führt.

Eine heimtückische Krankheit: Überfunktion der Nebenschilddrüse

Die Nebenschilddrüsen sind kleine, ovale Gebilde, die in der Nähe der Schilddrüse liegen. Bei 85 % der Patienten sind es 4 Drüsen, 2 obere und 2 untere. Die Nebenschilddrüsen sorgen für die Aufrechterhaltung eines angemessenen Kalzium- und Phosphorspiegels im Körper, indem sie die Ausschüttung von Parathormon (PTH) ein- oder ausschalten. Dieses Hormon wird vom Körper zur Regulierung des Kalziumspiegels in den Geweben und im Blut verwendet. Kalzium ist für die Steuerung zahlreicher Funktionen unerlässlich, darunter die Muskeltätigkeit, die Übertragung von Nervenimpulsen und die Erhaltung der Knochenqualität. Wenn eine oder mehrere Nebenschilddrüsen unkontrolliert PTH produzieren, kommt es zu einem Anstieg des Kalziumspiegels im Blut (dies wird als Hyperkalzämie bezeichnet).

Das Parathormon spielt eine wichtige Rolle im Kalzium- und Phosphorstoffwechsel und wirkt in den Nieren, im Darm und in den Knochen. Die Erkennung von Symptomen ist nicht einfach, da viele Patienten mit Nebenschilddrüsenadenomen symptomlos sind und die Hyperkalzämie zufällig bei einer Routine-Blutuntersuchung entdeckt wird.

  • Osteoporose
  • Nierenstein
  • Übermäßiger Harndrang
  • Unterleibsschmerzen
  • Leichte Müdigkeit oder Schwäche
  • Depression oder Vergesslichkeit
  • Knochen- und Gelenkschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen oder Appetitlosigkeit

Es kann zu Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung ist unklar, aber hohe Kalziumwerte werden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und einigen Formen von Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Ein extremer Anstieg des Kalziumspiegels kann zu Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Koma und Tod führen.

Überschüssiges Kalzium kann die Ursache für eine anhaltende Entzündung oder Fehlfunktion der Schilddrüse sein. Dieser Zustand äußert sich typischerweise durch Symptome wie Verstopfung, Übersäuerung des Magens, Übelkeit und Magenprobleme.

Der primäre Hyperparathyreoidismus (PPI) wird durch Nebenschilddrüsentumore verursacht, bei denen es sich in der Mehrzahl der Fälle (85 %) um gutartige Adenome oder gutartige Hyperplasien (10-15 %) handelt. Daneben gibt es 2-3 % so genannte atypische Adenome und sehr selten (in weniger als 1 % der Fälle) Karzinome.

Das atypische Adenom ist ein Tumor, der zwischen dem Nebenschilddrüsenadenom und dem Karzinom liegt und sowohl auf makroskopischer als auch auf mikroskopischer Ebene morphologische Merkmale aufweist, die ein ungewisses malignes Potenzial besitzen.

Liegen bei der histologischen Untersuchung keine eindeutigen Anzeichen für ein invasives Wachstum vor, kann die Diagnose Karzinom nicht gestellt werden. Das klinische und biochemische Profil von Patienten mit atypischen Adenomen ähnelt eher dem von Patienten mit Karzinomen, da es durch eine mäßige Hyperkalzämie mit Knochen- und Nierenbeteiligung und erhöhte PTH-Werte gekennzeichnet ist.

„Im Gegensatz zu Patienten mit einem Karzinom erholt sich jedoch die Mehrheit (96 %) der Patienten mit einem atypischen Adenom nach einer chirurgischen Tumorresektion. Alle Patienten mit einem atypischen Adenom sollten sich einer Keimbahnmutationsanalyse des CDC73-Gens unterziehen. Ist der Test negativ, sollten die Patienten mindestens 10 Jahre lang nach der Operation biochemisch überwacht und per Ultraschall am Hals kontrolliert werden. Im Falle eines positiven Gentests wird ein instrumentelles Screening zum Ausschluss von HPT-JT-assoziierten Tumoren (verknöchernde Tumoren des Unterkiefers/Maxillas, Uterus- und Nierenläsionen) empfohlen.

Es wird auch empfohlen, während der Nachsorge regelmäßige Untersuchungen durchzuführen, um ein Wiederauftreten der PPH und/oder das Auftreten von HPT-JT-assoziierten Tumoren festzustellen. Genetische Tests sollten auch für Familienmitglieder ersten Grades empfohlen werden, selbst wenn diese asymptomatisch sind.

Außerdem sollte bei jungen Patientinnen und bei Patientinnen mit einer Familienanamnese das MEN-Syndrom unbedingt ausgeschlossen werden.

Bei zwanzig Prozent der Patienten, die für eine Nebenschilddrüsenoperation konsultiert wurden, wurde festgestellt, dass die erhöhten Parathormonwerte auf Ursachen wie Nierenversagen und Vitamin-D-Mangel zurückzuführen sind. In solchen Fällen ist eine Operation unnötig. Daher müssen alle erhöhten Nebenschilddrüsenhormonwerte von einem Endokrinologen abgeklärt werden.